Die Servicestelle Ehrenamt der Stadt Iserlohn hat als innovatives Projekt eine Lach-Haltestelle gegen Einsamkeit eröffnet. Dort halten keine Busse, sondern Menschen können sich eine kleine Auszeit vom Alltag gönnen. Es kann und darf gelacht werden, alleine oder gemeinsam. Im Rahmen des Modellprojekts „Miteinander – Füreinander. Nicht einsam, sondern dabei sein.“ sollen neue Lebensfreude vermittelt und die Teilhabe von Menschen am gesellschaftlichen Leben gefördert werden. Lachen ist gesund, die einfachste Sprache der Welt und verbindet Menschen aller Generationen und Kulturen.
Zur Eröffnung der Lach-Haltestelle kamen kürzlich die Erfinder, die Kamener Lachyoga-Trainerin Hedwig Koch-Münch und der Lachyoga-Trainer Friedhelm Koch, nach Iserlohn. Sie präsentierten Tatjana Hegmann-Thomas vom Projekt „Endlich ein ZUHAUSE“, Hinrich Riemann von der Servicestelle Ehrenamt sowie Rainer Bormann vom Seniorenbeirat der Stadt Iserlohn und Julian Versen vom ehrenamtlichen Dienst „Continue“ die einfache Nutzung der Lach-Haltestelle und informierten über den hohen Mehrwert des Lachens.
Die Nutzung der Lach-Haltestelle funktioniert ganz einfach und ist kostenfrei: Die Stadt Iserlohn hat vier Lachyoga-Videos zu verschiedenen Themen gestalten lassen. Auf einem Roll Up sind die Lachübungen mittels QR-Code online abrufbar. Bilder und Lachyoga-Videos motivieren dazu, auch einmal ohne Grund zu lachen. Insbesondere Menschen, die sich einsam fühlen, können sofort die positive Wirkung des Lachens erleben. Die Lach-Haltestelle in Iserlohn zeichnet sich zudem durch ihre Einzigartigkeit aus: Sie ist „mobil“, sie kommt zu den Menschen und ist auch ausleihbar.
Wer sich die Lach-Haltestelle einmal ansehen möchte: Sie steht aktuell im Eingangsbereich des Rathauses 2 (Werner-Jacobi-Platz 12) und im Waldstadtlabor (Nordengraben 10). Hinrich Riemann freut sich zudem, das Projekt bei dem in dieser Woche stattfindenden „Einsamkeitskongress“ des Landes NRW auf Anfrage in der Staatskanzlei in Düsseldorf auf dem dortigen „Markt der Möglichkeiten“ vorstellen zu können.
Die Nutzungsmöglichkeiten der Lach-Haltestelle sind vielfältig: Menschen können sich die Videos anschauen und zum Lachen animieren lassen. Im besten Fall fühlen sich andere Personen davon angezogen und lachen spontan mit. So können neue persönliche Kontakte zwischen Menschen entstehen. Die Lach-Haltestelle kann gerne auch als Selfie Point genutzt werden, um eigene Fotos oder Videos mit dem eigenem Lachen zu erstellen. Die entstandenen Lachportraits können dann zum Beispiel weiter verbreitet werden. Lachen ist nicht nur die schönste Sprache der Welt und zugleich eine kostenfreie Medizin, sondern im positiven Sinne Freude verbreitend und ansteckend. Studien belegen deutlich, dass Lachen Stress abbaut, Glücksgefühle hervorbringt und die eigene Immunabwehr für Alltagsherausforderungen stärkt. Im Rahmen des Projekts gegen Einsamkeit kann die Iserlohner Lach-Haltestelle somit auch neue Begegnungsorte schaffen, um persönliche Gefühle der Vereinsamung zu überwinden.
Der methodische Ansatz des Lachyoga wurde im Jahr 1995 vom indischen Arzt Dr. Madan Kataria erfunden. Mittlerweile gibt es zahlreiche Lachclubs und Lachtreffs auf der ganzen Welt. Der Verein Lachtelefon e.V. bietet sogar täglich das Angebot, die eigene Stimmung mit ehrenamtlichen Lachprofis für drei Minuten einfach aufzuhellen, überdies bietet der Verein Silbernetz e.V. für ältere Menschen kostenfreie Gespräche an, um sich anonym und vertraulich zum Thema Einsamkeit auszutauschen.
Wer durch die Idee der Iserlohner Lach-Haltestelle selbst Interesse bekommen hat, ein regelmäßiges Lachangebot für vereinsamte Menschen zu schaffen, kann sich bei Hinrich Riemann von der Servicestelle Ehrenamt telefonisch unter 02371 217-2079 oder per E-Mail an hinrich.riemann@iserlohn.de melden. Die drei Roll Ups können dort kostenfrei für vielfältige Veranstaltungen ausgeliehen werden.
Foto: Werben für die mobile Iserlohner Lach-Haltestelle (v.l.): Tatjana Hegmann-Thomas (Projekt „Endlich ein ZUHAUSE“), Hinrich Riemann (Servicestelle Ehrenamt), Lachyoga-Trainerin Hedwig Koch-Münch und Lachyoga-Trainer Friedhelm Koch (Erfinder der Lach-Haltestelle), Rainer Bormann (Seniorenbeirat) und Julian Versen („Continue“).