Der ursprünglich für Februar angekündigte Vortrag von Dr. Ralf Blank über den Hagener Revolutionär Caspar Butz wird nun am Dienstag, 28. Mai, nachgeholt. Mit ihm wird die stadtgeschichtliche Vortragsreihe des Stadtarchivs Iserlohn, die im ersten Halbjahr unter dem Thema „175 Jahre Iserlohner Revolution“ steht, fortgesetzt.
Dr. Ralf Blank wird mit dem Journalisten Caspar Butz (1825–1885) einen weiteren Revolutionär aus Hagen, seine Rolle im Iserlohner Aufstand, über den einige neue Aspekte mitgeteilt werden, und in seiner Wahlheimat USA vorstellen. Wie Carl Post emigrierte auch Caspar Butz nach dem Scheitern des Aufstands nach Amerika und startete dort eine neue Karriere. Der Referent ist Leiter der historischen Museen und des Stadtarchivs Hagen und Fachbereichsleiter Wissenschaft, Museen und Archive der Stadt Hagen.
Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Fanny-Van-Hees-Saal der VHS im Stadtbahnhof (Bahnhofsplatz 2, 58644 Iserlohn). Der Eintritt kostet sechs Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen drei Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kooperationspartner der stadtgeschichtlichen Vortragsreihe sind die VHS Iserlohn und die Historische Kommission für Westfalen.
Die Stadt Hagen zählte zu den Zentren der Revolution 1848/49 im bergisch-märkischen Gewerbegebiet. Ab März 1848 formierte sich in der Stadt eine politische Kultur, die über die Presse und in Veranstaltungen die Ziele der revolutionären Bewegung verfolgte. Die wichtigsten Repräsentanten der Revolution in Hagen waren auch in der Reichsverfassungs-Kampagne und nach ihrem Scheitern maßgeblich am Iserlohner Aufstand im Mai 1849 beteiligt. Caspar Butz und Carl Post aus Hagen wurde später eine anstiftende und federführende Rolle beim Aufstand zugewiesen. Butz blickt auf eine bemerkenswerte Karriere zurück, die er während der Revolution als Redakteur und Journalist begann. Nach seiner Flucht und Emigration in die USA setzte er sie in Detroit und Chicago fort. Im US-amerikanischen Bürgerkrieg gehörte er zu den schärfsten Kritikern von Abraham Lincoln und Gegnern der Sklaverei. Er engagierte sich in der deutsch-amerikanischen Community, zählt zu den wichtigsten „Forty-Eighters“ und machte sich auch als Lyriker einen Namen.