Carl Post und die Iserlohner Revolution - Vortrag von Prof. Dr. Ralf Stremmel

07.03.2024

Am Dienstag, 12. März, wird die stadtgeschichtliche Vortragsreihe des Stadtarchivs Iserlohn, die im ersten Halbjahr unter dem Thema „175 Jahre Iserlohner Revolution“ steht, fortgesetzt.
Professor Doktor Ralf Stremmel referiert über „Carl Post (1815-1906) – Hagen, Iserlohn, Amerika“ und stellt damit exemplarisch den Lebensweg eines westfälischen Revolutionärs von 1848/49 vor, der nach dem Scheitern des Iserlohner Aufstandes nach Amerika emigrierte. Der Referent ist Historiker und Archivar. Er leitet seit 2003 das Historische Archiv Krupp in Essen und lehrt als außerplanmäßiger Professor am Lehrstuhl Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte der Ruhr-Universität Bochum.
Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Fanny-Van-Hees-Saal der VHS im Stadtbahnhof (Bahnhofsplatz 2, 58644 Iserlohn). Der Eintritt kostet sechs Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen drei Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kooperationspartner der stadtgeschichtlichen Vortragsreihe sind die VHS Iserlohn und die Historische Kommission für Westfalen.

Der Industrielle Carl Post aus Hagen-Eilpe gehörte in den Revolutionsjahren 1848/49 zu den führenden demokratischen Köpfen der Region. Er hatte einen wachen Blick für soziale und politische Herausforderungen seiner Zeit – und er handelte. Am bewaffneten Iserlohner Aufstand im Frühjahr 1849 war er maßgeblich beteiligt und wollte die von der Paulskirche verabschiedete Reichsverfassung durchsetzen. Nachdem das Militär den Aufstand blutig niedergeschlagen hatte, musste Post fliehen. Er emigrierte in die Vereinigten Staaten von Amerika. Danach verlor sich seine Spur. Erst vor kurzem gelang es durch neue Forschungen, seinen Lebensweg in den USA zu rekonstruieren. Post hielt an seinen freiheitlichen Idealen fest, heiratete, kämpfte gegen die Sklaverei, gründete eine Siedlung in der Wildnis und betätigte sich als erfolgreicher Unternehmer. Seine Biografie wirft exemplarisch die Frage auf, welche Konsequenzen ein Mensch auf sich nimmt, um seine Ideale und Utopien durchzusetzen.