Am Freitag erste öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Iserlohn im Aufstand. Die Revolution von 1849“ im Stadtmuseum Iserlohn – Anmeldung erforderlich

Am Freitag, 22. März, findet die erste von insgesamt sieben geplanten Führungen durch die aktuelle Sonderausstellung „Iserlohn im Aufstand. Die Revolution von 1849“ statt. Das Stadtmuseum Iserlohn (Fritz-Kühn-Platz 1) lädt alle interessierten herzlich dazu ein. Die Führung beginnt um 15 Uhr und dauert etwa eine Stunde.

Die Ausstellung, die bis zum 18. August zu sehen ist, nimmt „die“ acht Tage im Mai 1849 in den Fokus, an denen Iserlohn Demokratiegeschichte schrieb:
Die Ereignisse zwischen dem 10. und 17. Mai 1849 in Iserlohn haben die Stadt und ihre Bewohner lange nicht losgelassen. Hier fand einer der wichtigsten deutschen Aufstände im Frühjahr 1849 statt, hier opponierte das städtische Bürgertum gemeinsam mit Arbeiterinnen und Arbeitern gegen den preußischen König und hier wurden auf Barrikaden schwarz-rot-goldene Fahnen geschwungen. Politische und soziale Diskussionen, die bedeutende Meilensteine der gesamtdeutschen Demokratiegeschichte sind, wurden in Iserlohn geführt und erste demokratische Prozesse erprobt. Doch die Revolution endete mit erschossenen Handwerkern, Arbeiterinnen und Bürgern.

Diesen acht Tagen im Mai widmet das Stadtmuseum Iserlohn 175 Jahre später eine Sonderausstellung. Dabei kommen jene Protagonisten zu Wort, die in Briefen und Tagebüchern ihre Erinnerungen an die Ereignisse zu Papier gebracht haben. Sie schildern eine dynamische, mitunter dramatische Situation aus ihren individuellen Perspektiven. Die Ausstellung fragt: Was geschah genau zwischen dem Sturm des Zeughauses und dem schicksalshaften Himmelfahrtstag? Wie hat sich die Stadt während des Aufstands organisiert? Wer hat an dem Aufstand teilgenommen und wer kam am 17. Mai bei der Erstürmung der Stadt ums Leben?

Iserlohns wichtige Rolle bei der Revolution von 1848/49 als bedeutende Industriestadt mit großer Arbeiterschaft ist unbestritten. Krisen verschärften soziale Spannungen, das reiche Bürgertum forderte politische Mitbestimmung und in den Straßen Iserlohns diskutierten Arbeiter, Handwerker und Kaufleute, wie das Zusammenleben der Gemeinschaft zukünftig funktionieren solle. Wie lässt sich ein Mitbestimmungsrecht gegen autoritäre Kräfte durchsetzen? Welche Ziele rechtfertigen den Einsatz von Gewalt? Und wer bestimmt, was eine deutsche Nation bedeutet und wer dazu gehört? Die Debatten und Diskussionen haben auch 175 Jahre später nichts von ihrer elementaren Bedeutung für die Gesellschaft verloren.

Weitere Termine für öffentliche Führungen sind Donnerstag, 11. April (16 Uhr), Montag, 29. April (14 Uhr), Donnerstag, 9. Mai (14 Uhr), Freitag, 10. Mai (16 Uhr), Freitag, 17. Mai (16 Uhr) und Mittwoch, 12. Juni (16 Uhr).

Die Teilnahme kostet vier Euro (ausgenommen Kinder unter 12 Jahren). Um Anmeldung wird gebeten entweder telefonisch unter 02371 217-1961 und -1963 oder per E-Mail an museum@iserlohn.de. Für Gruppenführungen (60 Euro) können individuelle Termine vereinbart werden.