Ein NRW-Ministerpräsident und Iserlohn - Vortrag über Fritz Steinhoff (1897–1969)

08.10.2024

Am Dienstag, 15. Oktober, wird die stadtgeschichtliche Vortragsreihe des Stadtarchivs Iserlohn fortgesetzt:

Mit Fritz Steinhoff (1897-1969) steht der mit Iserlohn eng verbundene, aber inzwischen fast vergessene NRW-Ministerpräsident im Mittelpunkt. Über sein Leben haben der Verleger und Redakteur Thomas Horschler und der Jurist und Politiker Hartmut Ganzke, Mitglied des Landtages NRW, eine Biografie verfasst. Die beiden Autoren aus Unna berichten in ihrem Vortrag über die Person und das Wirken Steinhoffs.

Ein Leben, so spannend wie ein Krimi: Fritz Steinhoff wuchs in ärmlichen Verhältnissen im Osten des Ruhrgebiets auf. Nach seinen Erlebnissen auf einem Torpedoboot im Ersten Weltkrieg begann er damit, sich in der deutschen Gewerkschaftsbewegung und in der Sozialdemokratie zu engagieren. Darüber kam er in den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und wurde inhaftiert. Vor und nach der Gefangenschaft im KZ Sachsenhausen lebte und arbeitete Fritz Steinhoff weitgehend in Iserlohn, wo er später auch begraben wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Steinhoff Oberbürgermeister der Nachbarstadt Hagen, Mitglied des NRW-Landtags und von 1956 bis 1958 Ministerpräsident von NRW. In den letzten Jahren seines Lebens gehörte er dem Deutschen Bundestag an. Fritz Steinhoff steht beispielhaft für eine Generation von Menschen, die sich ein Leben lang bedingungslos und häufig unter Einsatz ihres Lebens für die Gemeinschaft und unsere heutige Grundordnung eingesetzt haben – heldenhaft und doch bis zuletzt bescheiden in ihrem Charakter.

Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Fanny-Van-Hees-Saal der VHS im Stadtbahnhof (Bahnhofsplatz 2, 58644 Iserlohn). Der Eintritt kostet sechs Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen drei Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kooperationspartner der stadtgeschichtlichen Vortragsreihe ist die VHS Iserlohn.


Foto: Fritz Steinhoff, um 1956 (Fotograf: unbekannt / Stadtarchiv Iserlohn)